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KommunikationsZentrum für Erding

16.10.2002

Grundsätzlich sind für mich einige Punkte entscheidend, wenn es um den Entwurf eines KommunikationsZentrums für Erding geht.
Selbstverwaltet, nicht- profitorientiert und inhaltlich unabhängig.
Das Problem der Finanzierung lässt sich wahrscheinlich nur durch die Bereitstellung und den Unterhalt der Räumlichkeiten seitens der Stadt lösen. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit aufzuzeigen, dass ein KommunikationsZentrum nicht nur von einer kleinen Schar von Menschen gefordert wird, sondern dass innerhalb der Bevölkerung ein nicht zu vernachlässigender Teil mit einem sehr breiten Interessenspektrum existiert, die ein solches Vorhaben mit Leben füllen können.
Viele Aktivitäten, sowohl von Einzelnen als auch von Gruppen und Vereinen, werden schon während Ihrer Entstehung verworfen, da es an räumlichen Möglichkeiten fehlt, diese zu schaffen und/oder einem größeren Kreis von Menschen zu präsentieren. Es herrscht auch ein Mangel an Möglichkeiten, an dem sich Jugendliche, ohne als Objekt pädagogischer Betrachtung oder als Konsument behandelt zu werden, treffen und aufhalten können. Das gleiche gilt natürlich für Erwachsene, die sich nicht oder nicht nur in "normalen" sprich an marktwirtschaftlich und/oder spassgesellschaftlich orientierten Örtlichkeiten treffen wollen. Auch erhoffe ich durch das zeitgleiche Stattfinden von Veranstaltungen, Treffen und zufälliger Anwesenheit ein verstärktes Kennenlernen, Inspiration und Verstehen von anderen Gruppen und Individuen.
Die Kommerzialisierung und die Entpolitisierung hat in den vergangenen Jahren bei einem Großteil der interessierten und engagierten Menschen zu einem starken Rückzug ins Private geführt. Viele wichtige und interessante Ideen blieben dadurch der Öffentlichkeit vorenthalten. Gerade die Vielfalt befruchtet eine Gesellschaft, sowohl kulturell als auch sozial. In der nächsten Zeit geht es für mich darum, die enorm vielfältigen Ideen, Vorschläge und Wünsche aller zu sammeln und daraus, mit allen, nach und nach die Basis für die konkrete Schaffung eines KommunikationsZentrums zu gestalten.

Ideen, Vorschläge und Wünsche sind herzlich willkommen.


19.10.2002

Um nun etwas konkreter zu werden, einige Gedanken zum räumlichen Bedarf eines „Zentrums“. Mit der wichtigste Ort im KommunikationsZentrum wird wohl der Platz sein, an dem Kommunikation stattfindet. Ich stelle mir diesen zentralen Punkt als eine Mischung von Kaffeehaus und Jugendzentrum vor. Durch den Verkauf von Getränken und Speisen sollte eine Mitfinanzierung des KommunikationsZentrums möglich sein. Auch könnten zu bestimmten Zeiten kleinere Veranstaltungen, z.B. Lesungen und Vorträge durchgeführt werden. Dies hängt jedoch davon ab, wie stark dieser Treff besucht wird. Schön wäre es natürlich, wenn bei solchen Begegnungen Interesse für die Aktivitäten anderer geweckt würde, doch ist dies sicher nur in vereinzelten Fällen praktikabel. Um diesen Problemen aus dem Weg zu gehen, folgt die Notwendigkeit von Ausweichmöglichkeiten, am besten Räume unterschiedlicher Größe und Ausstattung, um eben Lesungen, Vorträge, Diskussionsrunden, Theaterproben, Vereinstreffen usw. zeitgleich zum normalen Betrieb zu ermöglichen. Gerade an solchen Angeboten besteht ein sehr großer Bedarf in Erding. Hier bietet es sich ebenfalls an, die Räumlichkeiten gegen einen kleinen finanziellen Beitrag zur Verfügung zu stellen. Nicht weniger wichtig ist natürlich ein großer Raum (Saal) für Musik- und Tanzveranstaltungen, Theateraufführungen, Filmvorführungen (Filmkunst, nicht die Plattheiten die in den Kinos gezeigt werden) und sonstige „ordentliche Events“. Zur Ausstattung des KommunikationsZentrums gehört für mich auch die Einrichtung eines Wireless LANs, um ein drahtloses Bürgernetz in Erding zu initiieren.

Ideen, Vorschläge und Wünsche sind herzlich willkommen.


09.11.2002

"Freiheit und Spontaneität, Mündigkeit und Selbstbestimmung sowie eine Form der Verantwortung, die nicht durch Staat und Gesellschaft erzwungen werden kann."

So beschreibt Claus Christian Schroeder das Wesentliche der Lehre von Yang Zhu, einem chinesischen Philosophen der um 400 vor unserer Zeitrechnung gelebt und gelehrt hat, in einem Interview von Bayern2Radio im Schulfunk.
Was hat das mit einem KommunikationsZentrum zu tun? Nun, es bringt all das zum Ausdruck, was ich mir unter der politischen und soziokulturellen Ausprägung eines "offenen Hauses" vorstelle. Diese Ideen müssen sich in der Organisationsstruktur und der Ebene der Entscheidungsfindung innerhalb eines Kommunikations- Zentrums widerspiegeln. Welcher Rahmen wird dem Nebeneinander und Miteinander (Gegeneinander) gegeben?
Ich lege hierbei besonderen Wert auf eine nicht hierarchische Struktur, in der Entscheidungen erörtert, diskutiert und getroffen werden. Vorschläge und Anträge für Veranstaltungen, Benutzung von Räumlichkeiten, auch die Verwendung von Finanzmitteln, praktisch alle Dinge die das Leben im KommunikationsZentrum ausmachen, werden in einem Plenum behandelt und von diesem entschieden. In diesem Plenum zählt jede Stimme gleich, jeder ist eingeladen sich daran zu beteiligen, sowohl regelmäßige BesucherInnen, als auch sporadische oder neue. Ich hoffe dadurch größtmögliche Transparenz für die Vorgänge im "offenen Haus" zu erreichen, Interesse zu wecken, Fehlinterpretationen oder ein Gefühl des Übergangenseins zu vermeiden und zu zeigen, wie viel Arbeit und Schwierigkeiten hinter den einzelnen Projekten stecken. Natürlich wird sich im Laufe der Zeit ein Kreis von Engagierten herausbilden, der die meiste Arbeit macht und sich um das tägliche Funktionieren des KommunikationsZentrums kümmert. Auch wird der Anteil neuer Gesichter in den Plenumsveranstaltungen geringer, gerade deshalb ist ein Offen sein für alle unumgänglich.

Ideen, Vorschläge und Wünsche sind herzlich willkommen.